30 Jahre Dorfgemeinschaft Rohmanen - Ulrichsee
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Ein Auszug aus der Rohmaner Dorfchronik- Verfast von Erich Trzaska.
Das Dorf Rohmanen lag von der russischen(später polnischen) Grenze etwa 35 km und von der
Kreisstadt Ortelsburg ca. 3,5 km entfernt. Die Fremden nennen es jetzt Romany. Die Ortschaft ist in den Damerauer Höhenzug
eingebettet, dessen höchste Erhebung in der Rohmaner Gemarkung westlich vom Dorf 210 Meter über dem Meeresspiegel betrug.
Etwa 2 km südlich davon lag in einer Talmulde, deren Ränder von Kiefern bewachsen waren, der Rohmaner See, den die
Rohmaner >Romanek< nannten. Er bedeckte eine Fläche von ca. 50 Morgen. Mitten im Dorf befand sich ein Teich in der
Größe von ca.5 Morgen, der dem Ort einen malerischen Anblick verlieh.
Die sandigen Höhen waren zum Teil mit Kiefernwäldchen bewachsen. Eine ackerbauliche Nutzung derselben
war nicht lohnend, so daß man trotz Ackermangel von einer Waldrodung Abstand nahm. Zur Dorfgemakung gehörten insgesamt
3641 Morgen. Rohmanen dürfte eine alte Prussensiedlung gewesen sein und früher >Rome< geheißen haben. Urkundlich
erwähnt wurde die Siedlung als dem Ritter Peter Myrawitz im Jahre 1399 mit 5 zinsfreien Hufen zum Schulzenamt,
dazu einem Schank - Brau - und Brennrecht, sowie freier Fischerei im Rohmaner See >nur zur eigenen Notdurft und
nicht zum Verkaufen< übereignet wurden mit der Auflage, 45 Hufen mit Bauern zu besetzen. Trotz fünf verbriefter
Freijahre konnten im Verlauf von ca. 30 Jahren nur acht Wirte angesiedelt werden....
Bei den Ortelsburger Kreistreffen, die zur Zeit in Essen stattfinden, wird immer ein frohes Wiedersehen
gefeiert und die alte Zusammengehörigkeit gepflegt. Bisweilen kreist auch eine Flasche Bärenfang eigenen Fabrikats durch
die Reihen. Doch dies alles kann die Heimat nicht ersetzen.4>
Gelsenkirchen im Februar 1972.
gezeichnet: Erich Trzaska