Swinemünde Strand

Vor 80 Jahren - 1939

und die Folge 1945 - in Swinemünde

   Der 1. September 1939 - ein schöner Spätsommertag. Es genossen noch viele Menschen Bade- und Freizeitfreuden. Obwohl sich, wie ich von Zeitzeugen hörte, bereits eine lähmende Stimmung in Teilen der Bevölkerung breitmachte. Man spürte, dass "etwas in der Luft" lag. Die Alten hatten noch den I. Weltkrieg hautnah miterlebt, waren besorgt. Die Schleswig-Holstein lag in der Danziger Bucht, sie hatte am 24. August 1939 im Hafen von Swinemünde abgelegt, um in Danzig einen Freundschaftsbesuch zu machen. Ursprünglich war dafür der Kreuzer "Königsberg" vorgesehen. (Übrigens wurde die Schleswig-Holstein 1945 in der Danziger Bucht versenkt)

   Dieser 1. September eines jeden Jahres ist für die Heimatvertriebenen und Swinemünde Kurpark ihre Familien stets ein Tag, an dem die Gedanken zurückkehren, in das Jahr 1939, dem Tag, an dem es hieß: "ab 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen", von Adolf Hitler zu hören aus den Volksempfängern. Die Danziger haben es hautnah erlebt. Die Schleswig-Holstein lag in der Danziger Bucht, in der frühen Morgenstunde des schicksalhaften 1. September 1939 feuerte die Besatzung von dem Turm "Anton" eine Salve nach der anderen auf das polnische Territorium der Westerplatte ab. Mein Mann, Zeitzeuge aus Zoppot, berichtete oft davon. Auch wie sich das Leben für die Bevölkerung überal in Deutschland änderte und wie jetzt Angst ein steter Begleiter war.

   Zu dem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass es am Ende für Millionen Menschen den Verlust der Heimat,Abschied von Haus, Hof, den Tieren, den Gräbern, von allem war, was lieb und teuer und Tradition bedeutete. Den Heimatvertriebenen blieben nur die Zusammenschlüsse mit den Landsmannschaften und Zeitzeugenberichte, die davon erzählen wie es in der verlorenen Heimat war. Alles ist geschehen, weil am 1. September 1939 "zurückgeschossen" wurde. Leid - verteilt über die ganze Welt. Ein Appell an die Jugend: Informiert euch über das Geschehene - vor allem über die Gebiete, die für viele Familien über viele Generationen Heimat war. Das darf nicht vergessen werden.
BS
>> Quelle: Das Ostpreußenblatt vom 6. September 2019 <<

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