Mensguth/Dzwierzuty
Abendmahlskelch der Kirche Mensguth durch Zufall entdeckt
Späte Rückkehr
Einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass der aus dem Jahre 1897
stammende Abendmahlskelch der Kirche Mensguth an seinen Ursprungsort zurückkehren konnte. Es handelt sich um einen
silbernen Kelch, den Gottliebe Liba, eine ehemalige Einwohnerin von Mensguth im Kreis Ortelsburg, ihrer Heimatgemeinde
geschenkt hatte. Der wertvolle rituelle Gegenstand soll nach Expertenmeinung etwa ein halbes
Jahresgehalt der damaligen Zeit gekostet haben.
Bei einer zufälligen Internet-Recherche ist er dem polnischen Pfarrer
Witold Twardzik, der heute in der Kirche von Mensguth [Dzwierzuty] seinen Dienst verrichtet, auf der Seite des Kölner
Auktionshauses Van Ham aufgefallen. Er musste feststellen, dass das Objekt ,,Messkelch für eine Kirche in Mensguth,
ehemals Ostpreußen" bereits für 774 Euro den Besitzer gewechselt hatte.
Twardzik zögerte nicht, Kontakt zur Evangelischen Kirche im Rheinland
aufzunehmen. Dank dem Einsatz von deren Präses Manfred Rekowski, der selbst Wurzeln in Masuren hat, gelang es,
Kontakt zum Käufer aufzunehmen und den Abendmahlskelch zurückzukaufen.
Eine Gravur am Fuß des Kelchs führte zu deren Hersteller. Das Silbergefäß
wurde bei EW Jul. Assmann in Lüdenscheid hergestellt, einem angesehenen Fachlieferanten für Kirchenutensilien. Die Firma
existiert heute noch, ist allerdings in Remscheid ansässig. Zum Zeitpunkt der Schenkung war das Traditionsunternehmen
erst sieben Jahre alt.
Bald kann der Abendsmahlskelch wieder seiner ursprünglichen Bestimmung
gemäß genutzt werden. "Dieser Kelch möge in besonderer Weise ein Friedenskelch sein", sagte Rekowski.
MRK