Für außergewöhnliche Leistungen - das goldene Ehrenzeichen der Lanndsmannschaft
In einer feierlichen Zeremonie wurde Dieter Chilla, der Vorsitzende des
Heimatkreises Ortelsburg, am Sonnabend, 11. April, mit dem goldenen Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen
ausgezeichnet. Hier die Laudatio von Edelfried Baginski, dem Ehrenvorsitzenden der Kreisgemeinschaft:
Dieter Chilla wurde am 28. Dezember 1950 in Gelsenkirchen geboren. Sein Vater war Landwirt
in Fürstenwalde im Kreis Ortelsburg und nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft im Bergbau in Gelsenkirchen
tätig. Die ostpreußische Heimat ist Dieter Chilla aus den vielen Erzählungen seiner Eltern seit Kindheitstagen ein Begriff.
Nach dem Abitur am Leibnitz-Gymnasium in Gelsenkirchen-Buer studierte Dieter Chilla Psychologie und die
Fächer für das Lehramt Deutsch, Geschichte und Religion an den Universitäten Bochum, Dortmund und Essen.
Während der Semesterferien arbeitete er als Hilfskrankenpfleger im Unfallkrankenhaus "Bergmannsheil" in
Gelsenkirchen-Buer - ein Hinweis auf seine humanistische und soziale Einstellung. Während des Studiums
stellte er sich als Student für eine Lehrtätigkeit an verschiedenen Schulen zur Verfügung, arbeitete als
freier Mitarbeiter für die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" sowie in der Literaturredaktion des WDR.
Im Jahre 1971 heiratete Dieter Chilla seine Ehefrau Barbara, geborene Gartmann. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.
Seine zweite Staatsprüfung für das Lehramt legte Dieter Chilla 1974 ab. Er war sechs Jahre
Fachleiter in der Referendarausbildung am Bezirksseminar Bocholt und danach
drei Jahre Leiter der Abendrealschule in Bocholt. Von 1983 bis 2013 wirkte er als Vorsitzender
für Staatsprüfungen in Düsseldorf beziehungsweise Dortmund und von 1990 bis 2013
als Leiter der städtischen Realschule am Buchenberg in Steinfurt. Zusätzlich war er Moderator
beziehungsweise Dozent für die Bezirksregierung Münster für die Bereiche Schulentwicklung,
Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie Langzeitkurse für Schulleiter tätig.
Im Sommer des Jahres 2013 beging Chilla sein 40-jähriges Dienstjubiläum und wurde einige Wochen
später in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Dennoch ist er auch heute noch freiwillig
für das Ministerium in Düsseldorf für die Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie Ausbildung von
Schulleiterinnen und Schulleitern tätig.
In einem Gespräch mit dem damaligen Ortelsburger Kreisvertreter Baginski ließ Dieter Chilla erkennen,
dass er trotz seiner außergewöhnlich hohen beruflichen Belastung bereit ist, bei der Kreisgemeinschaft
Ortelsburg an verantwortlicher Stelle mitzuarbeiten. Die Heimatiiebe der Eltern war sichtbar auf ihn
übergegangen, verbunden mit einem kompetenten Wissen zum Thema Flucht und Vertreibung. So wurde Dieter Chilla im
Jahre 2001 durch den Ortelsburger Kreistag zum 2.Vorsitzenden gewählt und damit auch als Mitglied im Kreisausschuß.
Bei dem Vorhaben der Kreisgemeinschaft, in der Heimatstadt einen Gedenkstein zu errichten,
setzte er sich bei einem teffen mit den Vertretern der polnischen Vereine und des deutschen Vereins in
Ortelsburg besonders ein. Die Zukunft der Kreisgemeinschaft und die Gewinmrng von jüngeren Landsleuten
für die Mitarbeit in der Kreisgemeinschaft liegen ihm ganz besonders am Herzen.
In fünf aufeinanderfolgenden Jahren organisierte und leitete er von 2008 bis 2012 ein Ortelsburger
Heimatseminar mit jeweils 40 bis 50 jüngeren Landsleuten sowie Mitgliedern des Deutschen Kulturvereins
"Heimat" aus Ortelsburg im Ostheim in Bad Pyrmont, wodurch die Kreisgemeinschaft neue Mitarbeiter
gewinnen konnte. Als 2. Vorsitzender hat Dieter Chilla seine Aufgaben mit Passion, Loyalität und
Organisationsvermögen geleistet, wobei seine pädagogischen Erfahrungen hilfreich waren.
Am 21, März 2009 wählte der neue Ortelsburger Kreistag in seiner konstituierenden Sitzung Dieter Chilla
zum 1. Vorsitzenden. Trotz seiner unverändert hohen beruflichen Belastung setzte er bald besondere Akzente.
Das betrifft die Nachwuchsgewinnung durch die Bildung eines Arbeitskreises der Nachfolgegeneration mit der
Bezeichnung "Ortelsburger Dialogkreis ". Ein Ergebnis der erfolgreichen Seminare sowie auch der
Heimatarbeit insgesamt. Bei dem Bemühen um ein gleichberechtigtes partnerschaftliches Verhältnis
zur polnischen Verwaltung in Ortelsburg erfolgte am 21. Juli 2010 unter seiner Amtsführung die
feierliche Einsegnung eines Gedenkkreuzes zum Gedenken an die verstorbenen Bewohner von Stadt und
Kreis Ortelsburg auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof in Ortelsburg unter Mitwirkung der polnischen
Bürgermeisterin der Stadt, der evangelischen und katholischen Geistlichkeit sowie zahlreichen Zuschauern.
Die humanitäre und finanzielle Hilfe für den deutschen Kulturverein "Heimat", die Lazarus-Sozialstation und
die Bruderhilfe werden mit hohem Einsatz fortgesetzt. Dazu gehören auch die Bemühungen um die Erhaltung des
deutschen Kulturgutes und die durch Dieter Chilla organisierten Reisen in die Heimat.
Ein ganz besonderer Erfolg konnte erzielt werden, als es gelang, durch beharrliche Verhandlungen mit den
zuständigen Stellen der Bundesrepublik Deutschland beträchtliche Finanzmittel aus dem Bundeshaushalt für die
Erhaltung und Renovierung der ältesten evangelischen Kirche
Masurens in Passenheim, Kreis Ortelsburg, zu beschaffen. Diese Bemühungen werden zurzeit mit Erfolg fortgesetzt.
Auf Vorschlag von Dieter Chilla billigte der Ortelsburger Kreistag eine Ergänzung der Satzung, wonach zu den
Zielen der Kreisgemeinschaft die Förderung der Völkerverständigung, insbesondere zwischen Deutschen und Polen gehört.
Die Pflege der Beziehungen zur Patenstadt Herne ist Dieter Chilla ebenfalls
ein wichtiges Anliegen. Regelmäßige Kontakte zum Oberbürgermeister und dessen Teilnahme am jährlichen Kreistreffen sowie die
kostenlose Überlassung der Heimatstuben durch die Stadt in der Musikschule Herne sind Merkmale dieser
harmonischen Verbindung.
Im Jahre 2012 wurde die 50jährige Patenschaft mit den Vertretern der Stadt besonders gefeiert. Durch die
von Dieter Chilla geleistete Arbeit hat die Kreisgemeinschaft bei ihrem Jahrestreffen in Herne immer noch eine
hohe Teilnehmerzahl. Im Jahre 2013 wurde Dieter Chilla durch den Kreistag als Vorsitzender einstimmig wieder gewählt.
Die Kreisgemeinschaft Ortelsburg arbeitet unter Chilla in hohem Maße dynamisch, aktiv und zukunftsorientiert.
In seinem Engagement, in der Öffentlichkeitsarbeit für seine ostpreußische Heimat, für die Kreisgemeinschaft
Ortelsburg und damit für die Landsmannschaft Ostpreußen hat sich Dieter Chilla in besonderem Maße verdient
gemacht. In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines vielfältigen Einsatzes
für Ostpreußen verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen Herrn Dieter Chilla das Goldene Ehrenzeichen.
>> Quelle: Das Ostpreußenblatt vom 18. April 2015 <<