Zwei wichtige Verkehrsprojekte
Allenstein/Ortelsburg - Die Woiwodschaft Ermland-Masuren hat
mit der Polnischen Bahn (PKP) einen Vertrag über die Modernisierung der Eisenbahnstrecke Allenstein-Ortelsburg
unterzeichnet. Dieser Bahnabschnitt gilt als besonders kurvenreich und marode, weswegen die
hier eingesetzten Schienenbusse zurzeit nur im Schneckentempo fahren dürfen. Das große Umbauprojekt
ist notwendig, um den schon seit Jahren im südlich von Ortelsburg gelegenen Schiemanen geplanten
Flughafen verkehrstechnisch zu erschließen. Die Bauarbeiten, deren Kosten sich aufrund 190 Millionen
Zloty (etwa 48 Millionen Euro) belaufen, sollen Mitte nächsten Jahres beginnen. Sie werden viele
Störungen auf dieser relativ oft befahrenen Strecke mit sich bringen. Die zu erwartenden Strapazen
für die Fahrgäste sollen sich jedenfalls lohnen, da die künftige Geschwindigkeit der Züge auf dieser
Trasse rund 110 Stundenkilometer betragen soll, was die Fahrt zwischen den beiden Städten bis auf
eine halbe Stunde reduzieren würde.
Nach der Modernisierung der Bahnlinie nach Ortelsburg soll ein Anschlussgleis bis zum
Flughafenterminal in Schiemanen gebaut werden, so dass die künftige Bahnfahrt bis zur Metropole der
Region nur noch ungefähr eine Stunde betragen soll. Die Entfernung von zirka 60 Kilometern ist
übrigens der Grund, warum der Regionalflughafen in Schiemanen vielen potenziellen Fluggästen
unattraktiv vorkommt. Die Befürworter eines anderen Flughafenstandortes plädieren eher für Grieslienen.
Unabhängig davon ist zu hoffen, dass die ganze zum Teil schon vorhandene Flughafenanlage schnell saniert
und ausgebaut wird. Denn für viele Allensteiner ist die Benutzung der Flughäfen in Warschau und Danzig
keine Alternative. Darüber hinaus werden von der modernisierten Bahnstrecke nicht nur Reisende in die
Bundesrepublik und Mallorca-Touristen profitieren, sondern auch die Einwohner der umliegenden Ortschaften
wie Passenheim. Die Reisezeit mit der kürzlich wieder in Betrieb genommenen Bahnverbindung bis nach
Johannisburg und Gehlenburg soll sich auch dadurch beträchtlich verkürzen. G.S
>> Quelle: Das Ostpreußenblatt vom 4. Dezember 2010 <<